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Weisheiten aus dem
Zen-Buddhismus
Zwei Mönche wanderten durch ein Dorf, dessen
Straßen nach heftigem Regen schlammig und schmutzig waren. An einer
Kreuzung sahen sie ein junges Mädchen stehen, das in ihrem langen
Seidenkimono die schlammige Straße nicht überqueren konnte. Der eine
Mönch ging auf sie zu und bot ihr an, sie über die Straße zu tragen,
und sie willigte ein. Er stellte sie auf der anderen Seite ab, sie
bedankte sich und die Mönche gingen ihres Weges. Der andere Mönch war
auffällig schweigsam geblieben seit diesem Vorfall und endlich sagte
er: "Uns Mönchen ist es doch nicht gestattet, den Frauen zu nahe
zu kommen, schon gar nicht den hübschen und jungen. Das birgt Gefahr,
wieso hast du das getan?" "Ich habe das Mädchen auf der
anderen Seite abgestellt", sagte sein Freund, "du trägst sie
anscheinend noch immer!"
Die Schüler eines Klosters hatten große Ehrfurcht vor einem älteren
Mönch, nicht wegen seiner Strenge, sondern weil nichts ihn aufregen
oder aus der Fassung bringen konnte. Er hatte sich so sehr unter
Kontrolle, dass er den Jungen übermenschlich vorkam und sie ein wenig
ängstigte. Sie entschieden, ihn zu testen, und versteckten sich hinter
einer Ecke, um die der Mönch kurze Zeit später bog, eine Tasse heißen
Tee balancierend. Plötzlich, mit großem Gebrüll sprangen die Schüler
aus ihrem Versteck und hüpften um den alten Mann herum. Der Mönch
zeigte aber keine Gemütsregung, schien nicht zu erschrecken und ging
weiter, bis zu einem kleinen Tischchen am Ende des Ganges. Dort setzte
er vorsichtig die Tasse ab und dann, an die Wand gelehnt rief er "Aaaah!".
Herr T'ien, im Staate Ch'i, gab ein großes Bankett, zu dem tausende von
Gästen gebeten wurden. Einige brachten ihm Geschenke, wie Fische und
Korn. Er beäugte sie und rief salbungsvoll: "Wie großzügig der
Allmächtige Gott zum Menschen ist! Er erschuf fünf Sorten Korn, er
erschuf die Tiere mit den Flossen und die mit den Federn, alle speziell
zu unserem Wohlergehen!". All seine Gäste applaudierten zu diesem
Ausruf. Nur der zwölfjährige Sohn eines Gastes kam unerschrocken nach
vorne und sagte: "Sie irren sich, mein Herr. Alle Lebewesen im
Universum stehen auf der gleichen Stufe wie wir Menschen und keines hat
einen größeren inneren Wert als ein anderes. Es ist nur durch ihre
Größe, Stärke und Schlauheit, dass einige Lebewesen die Herrschaft
erlangen oder das anderen zu Opfern werden. Keine Art wurde erschaffen,
nur um einer anderen zu dienen. Der Mensch fängt und isst jene, die als
Nahrungsmittel dienlich sind, aber wie kann man der Meinung sein, dass
Gott diese daher nur für den Menschen erschaffen hat? Mücken und Egel
saugen das Blut des Menschen, Tiger und Wölfe verschlingen
Menschenfleisch, dennoch denken wir deswegen nicht, dass Gott den
Menschen nur zum Wohlbefinden der Mücken und Egel erschaffen hat, oder
um den Tigern und Wölfen Futter zu geben!"
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